Banda Agita
Banda Agita ist der Jugendclub des GRIPS Theaters. Hier haben Jugendliche die Möglichkeit, die Theaterwelt des GRIPS Theaters kennenzulernen. Die Jugendlichen haben Schauspielgrundtraining, improvisieren und entwickeln zu eigenen Themen Stücke.
Der Jugendclub "Banda Agita" des GRIPS-Theaters besteht seit 2003 in wechselnder Besetzung und hat seitdem 5 eigene Produktionen auf die Bühne gebracht.

Stücke
  • 2004 Attacken - szenische Revue
  • 2005 Wie zwei Schwestern
    und Stopp! Mensch geblieben! - Eine szenische Revue zum 8. Mai
  • 2006 Gute Teenies, schlechte Teenies (GTST) - Allein zu Haus in Berlin
    http://www.banda-agita.net/gtst/
  • 2007 Kontrollverlust

HIERGEBLIEBEN!
Darüber hinaus ist der Jugendclub des GRIPS Theater beim Aktionsbündnis Hier Geblieben! aktiv und streitet mit für das ganze Bleiberecht und die UNO Kinderrechte. Mit den Jugendlichen vom BBZ gründeten die Banda Agita 2005 die Jugendinitiative JoG - Jugendliche ohne Grenzen, die sich inzwischen in 11 Bundesländern für die Rechte von Flüchtlingen einsetzt und unterstützt diese immer wieder mit Szenen und Liedern auf Demonstrationen und Veranstaltungen.

SpielerInnen
Die jungen Akteure der Banda Agita kommen aus unterschiedlichen Bezirken Berlins. Die Einen besuchen noch die Schule, Andere machen eine Ausbildung.
Sie sind alle in unterschiedlichen kulturellen Backgrounds groß geworden.
Doch sie verbindet eine Leidenschaft: Das Theaterspielen.

Leitung
Geleitet wird die Banda Agita von Philipp Harpain.
Die Musik für die meisten Stücke hat David Fuhr entwickelt und einstudiert, eingespielt oder bearbeitet. Die Ausnahme war "Wie zwei Schwestern", dort hat Alex Wagner die Musik geschrieben.
Seit 2006 ist Susanne Lipp als Autorin für die Banda Agita tätig.

Banda Agita ist ein Projekt der GRIPS Theaterpädagogik.

Das Theater Stück Kontrollverlust
"Ihr seht jetzt eine Geschichte. Die Geschichte ist ausgedacht. Und trotzdem ist sie wahr. Ist sie nicht! Ist sie doch! Es ist eine Geschichte aus vielen Geschichten und die sind wahr!"

Mit dem Stück Kontrollverlust wurde erstmals die Theaterarbeit der Banda Agita mit einem Autorenteam um Susanne Lipp begleitet. Entstanden ist Kontrollverlust aus zahlreichen Recherchen sowohl unter Jugendlichen und Betroffenen, als auch unter Fachleuten. Für die Jugendlichen waren diese und ihre eigenen Geschichten Ausgangspunkt für Improvisationen und das Autorenteam hat diese dann zum Theaterstück verdichtet. Die erfolgreiche Premiere war am 27.02.2007 in der Schiller Werkstatt des GRIPS Theaters in Berlin.

Kontrollverlust. Das Stück.
von Susanne Lipp, Simone Haungs, Philipp Harpain und Banda Agita

Es spielten: Ersan Aygün, Olga Bach, Maximilian Bub, Steven Draffehn, Vanessa Einbrodt, Selahattin Erdal, Yassin Grohmann, Ayhan Karakus, Roxana Karow, Josefine Krause, Isabelle Moog, Danae Reuben-Shemia, Miriam Noemie Ritter, Anne Roth

Leitung: Philipp Harpain
Musikalische Leitung: David Fuhr
Assistenz: Simone Haungs, Laura Klatt, Susanne Lipp

Fotos Kontrollverlust. Das Stück. unter: http://www.banda-agita.net/gsKvGp/

Pädagogischer Hintergrund
Entstanden ist Kontrollverlust aus zahlreichen Recherchen sowohl unter Jugendlichen, Betroffenen und Fachleuten als auch im Internet. Für die Jugendlichen waren diese und ihre eigenen Geschichten Ausgangspunkt für Improvisationen, welche das Autoren/Regieteam dann zum Theaterstück verdichtet und was dann im Sommer 2007 verfilmt wurde.

Obwohl alle SchauspielerInnen des Jugendclubs in Berlin leben, sind sie durch verschiedene sozio-kulturelle Hintergründe und Lebenssituationen geprägt. Trotzdem hat JedeR im Alltag bereits Erfahrungen mit Gewalt und Mobbing gemacht.

Durch das Theater- und Filmprojekt "Kontrollverlust" bekamen die Jugendlichen die Möglichkeit durch künstlerisch-konstruktive Übungen sich selbst und die anderen besser kennenzulernen und ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Eigene Gewalterfahrungen konnten bearbeitet, Vorurteile abgebaut und das demokratische Miteinander gestärkt werden. Die Teamarbeit in der Gruppe förderte Sozialkompetenzen und das konkrete Mitgestalten kreativer Prozesse.

In einer Zeit, in der Gewalt in jeglicher Erscheinungsform in allen Medien, aber auch in konkreten Lebenswelten eine erschreckende Normalität geworden ist und auch der Konsum berauschender Substanzen - sei es Alkohol oder Drogen - große Akzeptanz findet, lag es nahe, diese Themenfelder ins Zentrum der Geschichte zu rücken.

Neben dem Entstehen von Mobbing und Gewalt, Hierarchien in Gruppenkonstellationen und faschistischen Strukturen behandelt der Film auch die Frage nach der eigenen Verantwortlichkeit einerseits und den eigenen Abgründen und Gewaltpotentialen andererseits. Die Auseinandersetzung mit den Gefühlswelten der Rollen brachte die beteiligten Jugendlichen zur Auseinandersetzung mit eigenen Wertnormen, Stärken und Schwächen.

Der Film soll den Zuschauer berühren und involvieren in die Frage nach Schuld und Verantwortung zur persönlichen Auseinandersetzung mit den Fragen gruppenkonformen Verhaltens und Zivilcourage.

Kontrollverlust - Der Film ist ein Projekt der GRIPS Theaterpädagogik.